Bruckmann, Alexander, ausgezeichneter Porträt- und Historienmaler, geb. zu Reutlingen 1806, gest. zu Stuttgart 1852, beschäftigte sich Anfangs mit Ornamentenzeichnen und Gravieren in der Silberwarenfabrik seines Oheims, P. Bruckmann, in Heilbronn, musste jedoch dieses Fach wegen eingetretener Augenleiden bald aufgeben und widmete sich von 1824 an der Porträt- und Historienmalerei, zuerst in Stuttgart, dann 1825—1829 in München und bis 1831 in Rom, von wo aus er für das ihm gereichte Staatsstipendium, das große, jetzt in der Staatsgalerie zu Stuttgart befindliche Bild, Barbarossas Leiche wird aus dem Kalykadmos gezogen, einsendete. Im Jahr 1833 malte er im königlichen Schlosse zu München (im Schlafgemach des Königs), teils nach eigenen Entwürfen, teils nach Zeichnungen von H. Hess vierzehn Bilder aus den Gedichten des Theokrit. Im Jahr 1835, auf einer Reise, hatte Bruckmann das Unglück, durch den Umsturz des Wagens eine Gehirnerschütterung zu erleiden, welche zwar seine Tätigkeit nicht unterbrach, aber ein zeitweises heftiges Kopfleiden zur Folge hatte, das in eine anhaltende Nervenkrankheit und zuletzt bei namenlosen Schmerzen in eine Geistesstörung überging, in welcher er mit eigener Hand seinem Leben ein Ende machte. — Außer einer großen Zahl trefflicher Porträts mögen von seinen übrigen durch Klarheit der Idee, Ernst und Würde der Auffassung, reizendes und wirkungsvolles Kolorit, überhaupt tüchtige Technik ausgezeichneten Bildern genannt werden: die Weiber von Weinsberg (in der Staatsgalerie zu Stuttgart); die Sirenen; das Mädchen aus der Fremde, nach Schiller; Romeo und Julie; ein Kind in den Fluten von Nixen geleitet; Thusnelde. In dem Festsaale des Museums der bildenden Künste zu Stuttgart malte er zwei große Freskobilder: die Geburt der Venus und den h. Lucas, die Madonna malend; ferner drei kleinere Surporten, Allegorien der Architektur, Skulptur und Malerei.