Bryaxis, ein berühmter Bildhauer und Erzgiesser von Athen, der um 400—350 v. Chr. Geb. blühte, in seiner Jugend mit Skopas, Leochares und Timotheos das Grabmal des Königs Mausolos zu Halikarnass in Karien verzierte, sich aber später vorzüglich der Bildung von Götterstatuen zuwandte. So kannte man von ihm fünf kolossale Götterbilder in Rhodos; einen Dionysos aus Marmor zu Knidos; die Statuen des Asklepios und der Hygieia, auf der Akropolis zu Megara; einen Apoll zu Antiochia, der zur Zeit des Kaisers Julian vom Blitze vernichtet wurde; die Bildsäulen des Apollo und des Zeus zu Patara in Lykien und eine Pasiphae. Ferner wird ihm die alexandrinische Hauptstatue des Serapis zugeschrieben. Bryaxis ist auch als Verfertiger von Bildnissstatuen bekannt. Die Statue des Königs Seleukos rührte von seiner Hand her. Dieser Künstler bildete mit Praxiteles und dem obengenannten Meister die nach dem peloponnesischen Kriege entstandene neuere Schule von Athen, deren Kunstweise in gleichem Masse den Geist des neuattischen Lebens ausspricht, wie die Phidias'sche den Charakter des älteren.
Literatur. Müller, Handbuch der Archäologie der Kunst. — Brunn, Geschichte der griechischen Künstler.