Bry, Dirk (Theodor) de, Goldschmied, Zeichner und Kupferstecher, geb. zu Lüttich 1528, wurde, da er 1570 die lutherische Lehre in seiner Vaterstadt einzuführen versuchte, verbannt, weshalb er nach Frankfurt zog, woselbst er von seiner Kunst und von einem Buch- und Kunsthandel, den er einrichtete, lebte und 1598 in angenehmen Verhältnissen starb. Bei Gelegenheit einer Reise, die er um 1587 nach England machte, verschaffte ihm der gelehrte Reisende, Richard Hackluyt, Zeichnungen nach der Natur, die Bewohner verschiedener Teile Amerikas vorstellend, was ihn veranlasste, nach seiner Rückkehr nach Frankfurt, eine große Sammlung von Reisebeschreibungen in französischer, deutscher und lateinischer Sprache zu veranstalten, von welcher die 6 ersten Teile der „großen Reisen" noch bei seinen Lebzeiten 1590—96 erschienen. Die ganze Sammlung, welche sehr selten ist, kam unter dem Titel „Collectiones peregrinationum in Indiam Orientalem et Indiam Occidentalem XXV partibus comprehensae; opus illustratum figuris aeneis Fratrum de Bry et Meriani" zu Frankfurt 1590—1634 heraus. Bei diesen sowie bei seinen ändern Arbeiten wurde er von seinen beiden Söhnen Jan Dirk und Jan Israel (gest. 1611) unterstützt. Seine Blätter sind nicht groß, weshalb man de Bry auch unter die kleinen Meister zählt, aber, obgleich er deren eine ungeheure Menge ausgeführt, vortrefflich. Man kann sie als eine Nachblüte jener gediegenen älteren Kunstweise, die zu seiner Zeit immer mehr verlassen wurde, betrachten. Zu den besten gehören: die Prozession der Ritter des Ordens zum Hosenbande (sehr langer Fries, höchst selten); De Hoopman van Weysheyt, Porträt von Wilhelm von Nassau; De Hoopman van Narheit, Porträt des Herzogs Alba. Sie sind: DB, T. D. B. F., T. de B. F., T. D. B. F. E. EX. oder mit nebigen Monogrammen bezeichnet.