Cesari, Giuseppe, genannt il Cavalier d'Arpino, auch Josepin, geb. 1560 zu Rom, gest. 1640 ebendaselbst, der Sohn eines mittelmäßigen Malers, zeigte bereits in früher Jugend großes Talent für die Kunst, und bildete sich, nachdem ihn der Vater in den ersten Grundsätzen derselben unterrichtet hatte, nach Raphael Motta und Cristofano Roncalli. Er schmückte schon in seinem 13. Jahre die Fassade eines Hauses mit Malereien, die, in Anbetracht seines Alters, Erstaunen erregten und führte später gemeinschaftlich mit Giacomo Rocca, einem Schüler von Daniele da Volterra, mehrere Gemälde nach Zeichnungen von Michelangelo, welche jener von seinem Lehrer erhalten hatte, aus, wodurch er sich bekannt machte und sich binnen kurzer Zeit einen Namen erwarb. Durch den Dominikaner Fra Ign. Danti, der die Oberaufsicht über die Arbeiten im Vatikan führte, Papst Gregor XIII. empfohlen, wurde er von dem letzteren unter den Malern angestellt, die für den päpstlichen Stuhl beschäftigt waren. Ein Altarbild für S. Trinita de monti erhöhte seinen bereits anerkannten Ruf, von allen Seiten erhielt er Bestellungen und selbst ins Ausland wurde er berufen. Der Kardinal Aldobrandini nahm ihn 1600, als Heinrich IV. sich mit Maria von Medici vermählte, nach Frankreich mit, wo er vom König mit dem Orden des heil. Michael dekoriert wurde. Später malte er Vieles zu Neapel u.s.w. und fertigte außerdem für verschiedene andere Städte Altargemälde oder sonstige Bilder. Sein größtes Werk in Rom sind die Fresken im großen Saal der Konservatoren, Szenen aus der römischen Geschichte darstellend, an denen er 40 Jahre gearbeitet haben soll. Zu Anfang des 17. Jahrhunderts, in welche Zeit seine Haupttätigkeit fällt, galt er für den größten Maler Roms. Er genoss die Gunst von zehn Päpsten, deren einer, Clemens VIII., ihn zum Ritter des Christusordens ernannt hatte und beherrschte mit seiner Schule und seinen Gönnern die ganze damalige Geschmacksrichtung in Rom, bis durch Annibale Caracci und Michelangelo Caravaggio eine gesunde Reaktion gegen die manieristische Verderbnis, in der er und seine Zeit in der Kunst befangen waren, eintrat.
Cesari besaß viel natürliches Talent, er hatte eine lebendige Einbildungskraft, komponierte mit vielem Geschick und besaß eine tüchtige heiter« Färbung. In seinen Bildern zeigt sich wenigstens noch eine gewisse Mäßigung der trostlosen Manier seiner Zeit, allein nur selten macht in ihnen einer gewissen seelenlosen allgemeinen Schönheit und Eleganz eine edlere Wärme Platz. — Er führte eine ungeheure Menge von Gemälden aus, die in den verschiedenen europäischen Sammlungen anzutreffen sind. Die meisten findet man aber in Italien. Zu seinen besseren gehören hier namentlich die Deckenfresken im Chor von S. Silvestro a monte Cavallo, die . Bilder in S. Prassede, S. Maria maggiore zu Rom u.s.w. Cesari lieferte auch die Kartons zu den Mosaiken der Kuppel der Peterskirche.