Pablo de Cespedes, Cedaspe

Cespedes, Pablo de, in Rom Cedaspe genannt, geb. zu Cordoba l538, gest. 1608, legte sich in früher Jugend auf die Wissenschaften, folgte aber später seiner Neigung zur Kunst und begab sich zu seiner weiteren Ausbildung nach Rom, wo er die Bilder Michelangelos und Raphaels studierte, für ein gefälliges Kolorit F. Zuccaro zum Muster nahm, und Werke schuf, die zu schönen Hoffnungen berechtigten. Als ihm aber die erledigte Stelle eines Bischofs an der Kathedralkirche von Cordoba angetragen wurde, verließ er Rom und begab sich 1577 dorthin. Trotzdem, dass er sich daselbst mit mannigfachen gelehrten Untersuchungen befassen musste, malte er doch eine Menge Bilder, die sich durch die mit einer gewissen Eleganz verbundene Großartigkeit der Zeichnung, Kenntnis der Anatomie, Wahrheit des Ausdrucks, effektvolles Helldunkel und brillantes Kolorit auszeichnen. In der Kapelle des Kapitels der Kathedrale zu Sevilla sieht man von ihm vier allegorische Figuren von Tugenden in der raphaelschen Weise meisterhaft al Fresko gemalt. Cespedes war ein Mann von vielseitiger Bildung, Architekt, Bildhauer, Maler, Dichter und Kunstschriftsteller. Man besitzt von ihm unter anderem noch eine Vergleichung der Skulptur und Malerei der Alten und Neueren, eine Abhandlung über die Altertümer der Kathedrale von Cordoba, einen Traktat über die Perspektive, eine Abhandlung über den Tempel des Salomo u.s.w. In Cordoba gründete er eine Kunstschule in italienischer Richtung.

 

Literatur. Bermudez, Diccionario historico de los mas illustres professores de las bellas artes in Espana.— Fiorillo, Gaschichte der zeichnenden Künste in Spanien.


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Seite zuletzt aktualisiert: 27.02.2005 
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