Park Drawing-room
1) Kopf von Decebalus, kolossalisch. Vom Forum Trajani.
What though the field be lost!
All is not lost; th'unconquerable will
And study of revenge, immortal hate
And courage never to submit and yield,
And what is else not to be overcome;
That glory never shall his wrath or might
Extort from me.
Has conditiones Decebalus deductus ad Trajanum invitus accepit. Dio Cassius.
2) Astragalizon. Eine Figur, ein Jüngling, der auf dem Boden sitzt, und das Überbleibsel eines Arms beißt. Ein Leder um seine Hüften ist ganz Leder in den Falten. Es scheint der Überrest einer Gruppe von zwei jungen Leuten, die sich bei dem Knöchelspiel zanken; ein Knöchel (talus) ist noch übrig in der Hand, die zu der fehlenden Figur gehört. Gefunden während des Pontifikats Urbans VIII in den Bädern des Titus, wo eine ähnliche Gruppe von Polyklet gestanden haben soll. Der Kardinal Franz Barberini, Neffe dieses Papstes, stellte es in seinem prächtigen Pallast auf, wo es blieb, bis 1768, da es nach England gebracht wurde. Es ist gemeine Natur, ein Strassenjunge – aber wie ausgesucht! Der ausgestreckte Fuß ist schön gezeichnet.
3) Kolossalische Büste von Marc Aurel. – Velato capite, mit Ähren gekrönt. Studium Philosophiae serium et gravem reddidit, non tamen prorsus abolita in eo comitate. Jul. Capitolin.
4) Antinous, als Bacchus, kolossalische Büste. Apotheosis. Efeu.
5) Göttlicher Minervakopf, von Marmor. Mr. Townley hat ihr Helm und Ägis von schöner Zeichnung von Bronze gegeben. Ihr Haar ist zurückgestrichen. Der Hals schön. Wunderbares Vorwärtsstreben des ganzen Kopfes, Halses und Blickes, und des sich öffnenden Mundes Aufmerken. Mehr ein Bild menschlichen Forschens, als göttlichen Wissens. Gefunden 1773 in der Villa Casali, vermutlich den Bädern des Olympiodorus.
6) Clytia, Büste, aus einer Sommerblume hervorblühend. Kostet 1000 Pfund Sterling. Weiches, schön gescheiteltes Haar, schmachtendes, wunderschönes Gesicht.
7) Kolossalische Büste eines jungen Herkules. Sehr mächtig. Aus dem Pallast Barberini.
8) Trajans Büste. 1776 gefunden.
9) Eine Isis, aus dem Lotos hervorblühend. Aus dem Pallast Laurenzani in Neapel. Ich möchte Worte finden, die diesen Kopf, oder besser das ganze Brustbild, malten; denn gemalt müßte es werden, damit man es fühlte. Ich will erst am Äußeren verweilen. Ihr Haar, an der Stirne gescheitelt, fällt zurück, und über die Schläfe, nah an den Augbraunen vorbei, in nassen wellenförmigen Locken und Flechten, die auf dem Nacken sich schlängeln. Das Gewand von feiner Leinwand ist naß, und läßt die Gestalt durchscheinen; es deckt den rechten Arm und zum Teil die Schulter, und ist vorn den Arm hinab mit vier runden Spangen zugeheftet; dann fließt es in einer schrägen Wellenlinie über den reichen nährenden Busen, und schlüpft um die Mitte des linken Arms, wo wieder eine Spange zum Vorschein kommt. Die Blätter des Lotoskelches, unten fest vereinigt, gehen erst schräg breiter werdend hinauf, und biegen sich dann schon divergierend in lieblichen Formen um. Aus diesem Kelche steigt die Büste hervor. Bezaubernd ist die rechte Brust, durch das Gewand fühlbar; an der linken nackten vergehen die Sinne. Den Hals wollüstig emporhaltend, üppig, voll und weich, neigt sich ihr Haupt kaum merklich zur rechten Seite; schön und voll sind die Wangen; im Munde ist ein Reichtum der Affektsprache, der sich nicht ausdrücken läßt; sehen muß man diese dem Sinne entgegenkommende Oberlippe, wie viel Leben in ihr verborgen ist, wie viel mannigfaltige Kraft der Bewegung in ihrer festen Wölbung, und welche Ruhe, welche sanfte, milde, nichts begehrende, aber mild empfindende Form der Schönheit in allen seinen Proportionen und Teilen! Die feine lange Nase ist noch Isisähnlich, ohne mehr Ägyptisch zu sein; das Gesicht ist idealisiert: Ägyptische Schönheit mit dem schmachtendmelancholischen, sinnenden Ausdruck, mit einem Blick voll Liebe und wärmender Kraft zu trösten und zu beseelen.
10) Clytia.
11) Liegende Diana, mit nasser Draperie. Klein, sehr schöner Körper. Gefunden in der Villa Verospi, ungefähr in der Lage von Sallusts prächtigen Gärten.
12) Hand von der schönsten Arbeit, die einen noch nicht ganz entwickelten Schmetterling bei den Flügeln hält.