1149. Qual¹⁾. Pein²⁾. Marter³⁾. Folter⁴⁾. Quälen⁵⁾. Peinigen⁶⁾. Martern⁷⁾. Foltern⁸⁾.
Pein (von lat. poena, Strafe, mittell. pena, daraus ahd. pina, mhd. pîne) bezeichnet die Empfindung des Schmerzes nach ihrer Heftigkeit, Qual nach ihrer Dauer. Pein wird daher nur von einem großen und gewaltigen Schmerz gesagt, Qual kann auch von einer Reihe kleinerer Schmerzen gebraucht werden. Widerwärtigkeiten, die sich im Berufe eines Menschen regelmäßig wiederholen, können ihm zur Qual werden. Die Ungewißheit, ob das, was er vor hat, recht und gut sein werde, quält oft gerade den Besten und Gewissenhaftesten, aber nach einer schlechten Tat peinigt das Gewissen den Bösen. Folter (von ital. poledro, mittell. pulletrus, poledrus, d. i. Fohlen, Pferdchen; man bezeichnete so die Peinigungsmaschine von ihrer Gestalt als Marterpferd) heißt eigentlich die von den Gerichten in früheren Zeiten angewendete Peinigungsmaschine, durch welche die Verbrecher zum Geständnis gezwungen wurden; dann heißen so auch die furchtbaren Schmerzen, welche eine solche Maschine bereitete. Gegenwärtig ist es, wie auch Marter (eig. Blutzeugnis, von lat. martyrium, gr. martyrion, Zeugnis; so nannte man die Qualen und den Tod der verfolgten Christen), fast nur noch in uneigentlichem Sinne zur Bezeichnung furchtbarer Schmerzen in Gebrauch.