1084. Nach¹⁾. Gen²⁾. Wärts³⁾. Zu⁴⁾.
Nach (ahd. nâh, mittelhd. nâch, aus nahe verdichtet, ahd. nâh, got. nêhws) heißt ursprünglich: in der Nähe einer Sache, z. B. Nachbar, d. i. der in der Nähe des anderen Wohnende, dann das Glied einer Reihe, das unmittelbar auf ein anderes folgt (Gegens. vor), z. B. eins nach dem anderen, nach jemand kommen, marschieren u. a.; ein solches nachfolgendes Glied bewegt sich aber in derselben Richtung wie das vorangehende, daher heißt nach auch: gemäß, z. B. nach dem Gesetze handeln, sich nach jemand richten usw. Endlich drückt nach auch ein Nahewerden aus, z. B. nach der Stadt gehen, nach Berlin, Paris usw. reisen. Gen (aus gegen zusammengezogen) wird jetzt vorwiegend von der Richtung eines bewegten Körpers nach einem bestimmten, gewöhnlich mit einem Namen bezeichneten Orte gebraucht, z. B. gen Frankreich, gen Paris usw. Das Wort duldet nie einen Artikel hinter sich und ist vorwiegend in gewählter und poetischer Sprache in Anwendung. So sagt man: Der Betende blickt gen Himmel, Christus fuhr gen Himmel usw. Nach dem Himmel würde hier weniger gut klingen, weil nach auf ein Forschen und Suchen am Himmel hindeuten würde, wie z. B. der Astronom es vornimmt, nicht auf die poetische Ruhe eines frommen Gemüts. „Sähen wir jenen einmal gen Ithaka wiederkehrend.“ Voß. Wärts ist nur als angehängte, unzertrennliche Partikel gebräuchlich und bedeutet die Zukehrung der Vorderseite eines Körpers, es sei in Ruhe oder in Bewegung. Es deutet immer nur die Richtung im allgemeinen an und bezieht sich nicht auf einen besonderen bestimmten Ort, z. B. ostwärts, westwärts, seewärts, landwärts, vorwärts, rückwärts. Zu deutet das Gegenwärtigwerden bei einer Person (z. B. ich ging zu meinem Bruder) oder das Gegenwärtigsein an einem Orte (z. B. er lebte zu Rom) oder innerhalb einer bestimmten Zeit an (z. B. zu Ostern).