921. Lache¹⁾. (Der) See²⁾. Pfuhl³⁾. Tümpel⁴⁾. Sumpf⁵⁾. Teich⁶⁾. Teich⁷⁾. Weiher⁸⁾.
Der See (ahd. der sêo, mhd. der sê, bezeichnet eigentlich die schwankende oder bewegte, vielleicht mit Anlehnung an lat. saevus, wild, die wildbewegte Wassermasse; das Femin. die See dient zur Bezeichnung des Meeres) ist nicht allein das größte stehende Landgewässer, sondern er kann auch einen Zu- und Abfluß haben, wie der Genfersee durch die Rhone, der Bodensee durch den Rhein usw. Sein Wasser ist ferner rein und dient gewöhnlich allerlei Fischen zum Aufenthalte. Ein Pfuhl ist dadurch von einem See unterschieden, daß er ein kleineres stehendes Wasser ohne Abfluß ist, das bald rein, bald unrein sein und Fische enthalten kann oder nicht (Pfuhl- fische). Gegenwärtig versteht man aber unter Pfuhl gewöhnlich ein stehendes, unreines und stinkendes Gewässer, z. B. das Schwein wälzt sich im Pfuhle, Froschpfuhl, Mistpfuhl usw. „In Froschpfuhl all’ das Volk verbannt, | das seinen Meister je verkannt.“ Goethe, Hans Sachsens poetische Sendung. Ein Tümpel (mhd. tümpfel = eine tiefe Stelle im fließenden oder stehenden Wasser, eig. ein Strudel in einem Flusse, ahd. tumpfilo, Strudel) bezeichnet ein kleines stehendes Wasser, von größerer Tiefe, ein Wasserloch, gewöhnlich unrein und schmutzig. Die Pfütze (aus lat. puteus, Brunnen) bezeichnet nur eine kleine Ansammlung von Wasser, die in einem flachen Becken stehen geblieben ist. Nach einem Gewitterregen stehen auf Straßen und Feldern viele Pfützen. Der Sumpf unterscheidet sich von dem Pfuhl und der Pfütze dadurch, daß sein Wasser über einem weichen schlammigen Boden steht, in welchen man einsinkt. Wem in einem Walde die Wege nicht recht bekannt sind, der kann leicht in den Sümpfen stecken bleiben. Lache bezeichnet jede Ansammlung einer Flüssigkeit, namentlich einer unreinen, in einem flachen Becken, z. B. Kot-, Mist-, Blutlache. Eine Lache kann von größerem Umfange sein, als eine Pfütze, sie kann sogar Fische enthalten; gewöhnlich ist es aber nur ein edlerer Ausdruck für Pfütze. „Der Entenpfuhl ...., | die dir wie mir so sehr verhaßte Lache ...., die garst’ge Pfütze.“ Hagedorn. Teich und Weiher (aus lat. vivarium, eig. Behälter für lebende Tiere) unterscheiden sich von den übrigen dadurch, daß sie künstlich gegrabene Wasserbehälter sind, während die andern Ausdrücke alle natürlich aufgesammelte Wasser bezeichnen. Gewöhnlich sind die Teiche und Weiher zu Fischbehältern bestimmt und erhalten oft von besonderen Arten derselben, die sie enthalten, ihre Namen: Karpfenteich, Karpfenweiher usw. Weiher ist mehr in Oberdeutschland gebräuchlich und gilt zugleich als edlerer, mehr in poetischer Sprache üblicher Ausdruck für Teich.