Inneres Düppel
Inneres Düppel findet sich nach Büchmann S. 650 f. zuerst im Politischen Tagesbericht der Nordd. Allgem. Zeitung vom 30. Sept. 1864 in der Form „Düppel im Innern“ und ist anscheinend nach dem Muster von „Innere Mission“ und verwandten Ausdrücken gebildet. Gombert vermutet, Festg., dass Lassalle 2, 332 (Rede vom 22. Mai 1864) vorgearbeitet habe durch die Wendung, „dass ich nur der erste, nicht aber der einzige gewesen bin, der die Fahne voran getragen hat gegen die Düppeler Schanzen der preußischen Fortschrittspartei". Auch der Kladd. bemächtigt sich sofort des Ausdrucks. So heißt es 1864, 191 (am 16. Okt.) im Gegensatz zum „auswendigen Düppel“: „Also nu soll es jejen den "inwendigen Düppel“ losjehen?“ Im Jahrgang 1865 wird das Schlagwort mindestens ein halbdutzendmal vorgeführt. Vgl. S. 2: Innere-Düppel-Höhen und besonders S. 13:
"Der Grabow läutete die Sturmesglocken;
Das thät’ zum Streit den Eulenburger locken,
So daß, eh’ ausgestreckt des Friedens Hand war,
Der Kampf ums "innre Düppel“ schon entbrannt war.“
Selbst solche parodistische Wortbildungen wie die vom "inneren Trichinen-Düppel“ (Kladd. 1866, 56) tauchen auf. Ähnlich Dühring S. 158 (1881): „Die Juden sind … ein inneres Karthago, dessen Macht die modernen Völker brechen müssen, um nicht selbst von ihm eine Zerstörung ihrer Sittlichen und materiellen Grundlagen zu erleiden.“