Los von Rom!
Los von Rom! Mit diesem Ruf, der schon in den achtziger Jahren erklungen war, forderten die Studenten Franz Foedisch und Georg Rakus im Dezember 1897 erneut und aufs wirksamste zum Massenaustritt aus der katholischen Kirche auf. Vergl. Büchmann S. 681, wo auch der temperamentvollen Propaganda des Reichsratsabgeordneten Georg Ritter von Schönerer besonders gedacht wird. Dieses Stichwort gegen den Klerikalismus, das eine mächtig anschwellende Los von Rom-Bewegung hervorrief (siehe z. B. auch Soz. Monatsh. 3, 415) war die erbitterte Antwort auf die deutsch-feindliche Haltung der römisch-katholischen Geistlichkeit zumal in den österreichischen Nationalitätskämpfen der neunziger Jahre.
Vergl. ferner Zukunft 33, 24 ff., wo Peter Rosegger ein Stimmungsbild unter der Überschrift Los von Rom! gibt, sowie den Titel einer Landsbergschen Broschüre „Los von Hauptmann!“ (Berlin 1900), worin freie Bahn gegenüber der dominierenden dichterischen Potenz Hauptmanns gefordert wird. „Die Parole „Los von Österreich!"“ findet sich schon 1866 bei Treitschke, Zehn Jahre S. 76 erwähnt.