Satz der Identität
Identität (Satz der). Das oberste Wahrheitsprinzip: „Alles, was ist, das ist“ und „Alles, was nicht ist, das ist nicht“. „Wenn das Subjekt, an sich oder in Beziehung betrachtet, das setzt, was den Begriff des Prädikats enthält, oder das ausschließt, was durch den Begriff des Prädikats ausgeschlossen wird, so kommt das Prädikat jenem Subjekte zu.“ Oder: „Allemal, wenn zwischen den Begriffen des Subjekts und des Prädikats Identität angetroffen wird, ist der Satz wahr.“ Auch der indirekten Beweisführung liegt der Identitätssatz zugrunde. 1. „Alles, dessen Gegenteil falsch ist, ist wahr, d. h. wessen Gegenteil verneint wird, das ist zu bejahen“; 2. „alles, dessen Gegenteil wahr ist, ist falsch“. Oder: 1. „Alles, was nicht nicht ist, das ist“, 2. „alles, was nicht ist, das ist nicht“, N. diluc. Propos. 2 (V 1, 6 f.). Dem Prinzip der Identität gebührt der Vorzug vor dem Prinzip des Widerspruchs, ibid. Propos. 3 (V 1, 9 f.). „Der Satz .., der das Wesen einer jeden Bejahung ausdrückt und mithin die oberste Formel aller bejahenden Urteile enthält, heißt: Einem jeden Subjekte kommt ein Prädikat zu, welches ihm identisch ist. Dieses ist der Satz der Identität“, Nat. Theol. 3. Btr. § 3 (V 1, 139); vgl. Log. Einl. VII (IV 58). Vgl. Urteil (analytisches).