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Langeweile

Langeweile. Die Langeweile ist die „Anekelung seiner eigenen Existenz aus der Leerheit des Gemüts an Empfindungen, zu denen es unaufhörlich strebt“, Anthr. 1. T. § 14 (IV 44). Die Langeweile ergibt sich daraus, daß man auf sein Leben (s. Gefühl) und die Zeit aufmerksam ist. Das Leben ist eben „ein Antrieb, jeden Zeitpunkt, darin wir sind, zu verlassen und in den folgenden überzugehen“. Die in uns wahrgenommene „Leere an Empfindungen“ erregt ein „Grauen (horror vacui)“. Zeitverkürzungen sind schon Vergnügungen. Langeweile ist, wo „wenig Wechsel der Vorstellungen“ besteht. In der Erinnerung erscheinen die langweiligen Tage kurz eben wegen der Leere, der geringen Vorstellungen, ibid. § 61 (IV 157 ff.). „Wenn die gegenwärtige Zeit nur als ein Zwischenraum zwischen Mittel und Zweck betrachtet wird, so wird sie lang, aber mit Ekel“, N 391.