§ 36. Analytische und synthetische Sätze
Analytische Sätze heißen solche, deren Gewißheit auf Identität der Begriffe (des Prädikats mit der Notion des Subjekts) beruht. — Sätze, deren Wahrheit sich nicht auf Identität der Begriffe gründet, müssen synthetische genannt werden.
Anmerk. 1. Alles x, welchem der Begriff des Körpers (a+b) zukommt, dem kommt auch die Ausdehnung (b) zu, — ist ein Exempel eines analytischen Satzes. —
Alles x, welchem der Begriff des Körpers (a+b) zukommt, dem kommt auch die Anziehung (c) zu, — ist ein Exempel eines synthetischen Satzes. — Die synthetischen Sätze vermehren das Erkenntnis materialiter; die analytischen bloß formaliter. Jene enthalten Bestimmungen (determinationes), diese nur logische Prädikate.
2. Analytische Prinzipien sind nicht Axiomen; denn sie sind diskursiv. Und synthetische Prinzipien sind auch nur dann Axiomen, wenn sie intuitiv sind.