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Dichteritis

Dichteritis, dieses volksetymologische Spottwort, das mit Anklang an Diphtheritis das Dichten kleinerer Geister als eine Art Krankheit kennzeichnet, wird von Prof. Mähly in seinem Nekrolog aus Joh. Scherr (siehe Scherr, Letzte Gänge S. 256) eben auf Scherr zurückgeführt: „Scherr durfte von der „Metternichtigkeit“ des Zeitalters sprechen, durfte den „König Infinitiv“ wagen, durfte klagen über die „Dichteritis“; diese und andere Wagnisse laufen unbeanstandet mit in der großen Zahl der neugeschaffenen Wörter und Wortbildungen ureigensten Gepräges, womit Scherr die deutsche Sprache bereichert hat.“

Andersen notiert S. 152 einen Beleg aus dem Jahre 1878. Vgl. aber auch das junge Seitenstück der Modernitis. Darüber bemerkt Lublinski, Die Bilanz der Moderne (1904) S. 281: „Leopold Weber … veröffentlichte in einem anderen Jahre des Heils 1901 im „Kunstwart“ einen Aufsatz über die Modernitis — dieses herabsetzende Schlagwort stammt von Bartels.“