Richtung der Atombewegung
Hier nun scheint mir der Ort, bei dieser Gelegenheit gleichfalls
Dieses Gesetz zu beweisen, daß nichts durch eigenen Antrieb
Sich in die Höhe zu heben und aufzufahren imstand ist.
Laß dich dabei nicht täuschen durch brennender Körper Verhalten!
Aufwärts schlagen die Flammen und nähren sich immer nach oben.
Aufwärts wächst auch die schimmernde Frucht und die Bäume des
Gartens,
Während das Schwere doch sämtlich an sich nach unten hinneiget.
Wenn zu den Dächern der Häuser das lodernde Feuer hinaufspringt
Und mit rasender Flamme beleckt das Gebälk und die Sparren,
Denke nur nicht, dies wäre sein eig'ner natürlicher Auftrieb.
Ähnlich springt auch das Blut aus geöffneter Ader im Bogen
Hoch aufschießend und spritzt nach allen Seiten den Blutstrahl.
Siehst du nicht auch, wie des Wassers Natur die Balken und Latten
Immer nach oben hin speit? je mehr du zur Tiefe sie drückest
Senkrecht hinab und mit aller Gewalt sie mühsam hinabtauchst,
Um so begieriger speit es sie aus und schnellt sie nach oben,
Daß sie sich mehr als zur Hälfte im Schuß aus dem Wasser erheben.
Trotzdem, denk' ich, bezweifeln wir nie, daß im Reiche des Leeren
All dies an und für sich nur nach unten hin müßte sich senken.
So muß also auch Feuer nach oben zu schlagen vermögen,
Wenn es der Luftdruck treibt, und doch ist die Schwere dagegen
An und für sich wohl bemüht, die Flamme nach unten zu ziehen.
Siehst du nicht, wie die Kometen den nächtlichen Himmel durchfliegen
Und weithin in die Länge die funkelnden Schweife sich nachziehn
Dahin, wohin die Natur sie die Bahn zu richten geheißen?
Siehst du zur Erde gesenkt Meteore und Sterne nicht fallen?
Hoch von dem Scheitel des Himmels herab zerstreuet die Sonne
Überallhin und sät ringsum auf den Fluren ihr Licht aus;
Folglich wenden sich auch zur Erde die Gluten der Sonne.
Auch wie der Blitz durch die Wolken sich quer durchschlängelt, beachte.
Hierher und dorther stoßen von Wolken sich lösend die Flammen
Wider einander, doch meist fällt nieder zur Erde der Blitzstrahl.