Atome sind empfindungslos
Nunmehr gibst du gewiß mir auch zu, daß das, was Empfindung
Zeigt, wie wir sehn, doch alles empfindungslosen Atomen
Seine Entstehung verdankt. Damit stimmt völlig, was klar liegt,
Und nicht streitet damit, was männiglich jedem bekannt ist,
Sondern es führt uns vielmehr an der Hand und erzwingt das Bekenntnis,
Daß, wie gesagt, das Lebend'ge entsteht aus Empfindungslosem,
Sehn wir ja doch, wie lebendig Gewürm aus widrigem Kote
Seine Entstehung nimmt, sobald unzeitiger Regen
Fäulnisstoff erzeugt in der reichlich befeuchteten Erde.
Weiter sehn wir, wie alles sich ebenso untereinander
Wandelt, wie Wasser und Laub und labendes Futter in Schlachtvieh
Sich verwandelt und wieder das Vieh in die menschlichen Leiber
Seine Natur umändert, wie oft mit unserem Leibe
Tiere der Wildnis sich stärken und flügelgewaltige Vögel.
Also verwandelt Natur in lebendige Körper die Nahrung
Allen und schafft hieraus die Empfindung allen Geschöpfen,
Ebenso wie sie das trockene Holz zur Flamme entwickelt
Und die sämtlichen Scheite in loderndes Feuer verwandelt.
Siehst du nun ein, wie wichtig es ist, wie die Urelemente
Zueinander sich ordnen und wie sie gemischt und gelagert
Sind und wie sich verhält die wechselseit'ge Bewegung?