Ablehnung Göttlicher Schöpfung
Aber dagegen behaupten etwelche, die stoffliches Wesen
Wenig verstehn, die Natur sei ohne das Walten der Götter
Nicht imstande, so gut dem Bedürfnis der Menschen entsprechend
Wechsel der Jahreszeiten und Fruchterzeugung zu regeln
Und die übrigen Dinge, nach denen zu trachten die Menschen
Göttliche Wollust selbst als Lebensführerin anreizt,
Und die schmeichelnd durch Liebe zur Zeugung neuer Geschlechter
Führt, um das Menschengeschlecht zu erhalten. Wenn darum sie meinen,
Dies sei alles von Göttern erfunden, so scheinen sie völlig,
Weit von der Wahrheit Weg sich verirrend, in allem zu straucheln.
Denn selbst wenn ich das Wesen der Urelemente nicht kennte,
Wagt' ich doch dies zu behaupten, gerad' auf die Forschung des Himmels
Und viel andere Gründe mich stützend: Mitnichten, so sag' ich,
Ist dies Wesen der Welt für uns von den Göttern erschaffen.
Allzusehr ist sie doch mit großen Gebrechen behaftet.
Doch das will ich dir später, mein Memmius, deutlicher zeigen.
Jetzt laß uns, was noch übrigbleibt, die Bewegung betrachten.