Unendlich viele Welten
Wenn zudem noch der Stoff in gewaltiger Menge sich findet,
Wenn auch der Raum zureicht, kein Ding und kein Grund sich entgegen
Stellt, dann muß doch entstehn ein Weben und Leben der Wesen.
Wenn nun die Menge der Keime so groß ist, daß sie zu zählen
All die Lebenszeit der lebenden Wesen nicht reichte,
Und darin die Natur sich erhält, die in ähnlicher Weise
Überallhin zu verbringen vermag die Keime der Dinge,
Wie sie sie hierher brachte, so mußt du wieder bekennen,
Daß noch andere Erden in anderen Welten bestehen
Mit verschiedenen Rassen von Menschen und Sippen der Tiere.
Hierzu kommt, daß im Ganzen kein einziges Wesen sich findet,
Das als einz'ges entstünd' und allein und einzig erwüchse,
Ohne zu einem Geschlecht zu gehören, in welchem noch viele
Gleicher Gattung sich fänden. Die lebenden Wesen vor allem
Sind zu beachten. Da findest du bergebewohnende Tiere,
Ferner der Menschen erzeugtes Geschlecht, und endlich die stumme,
Schuppige Herde der Fische und alle die Vogelgestalten.
Darum darf man behaupten, daß ähnlich wie diese der Himmel,
Erde und Meer, auch Sonne und Mond und die übrigen Dinge
Nicht in der Einzahl dürfen vorhanden sein, sondern in Unzahl,
Da ihr Leben nicht minder der grundtief ruhende Markstein
Abgrenzt und sie nicht minder aus sterblichem Körper bestehen
Als das gesamte Geschlecht, das hienieden nach Arten gedeihet.