13) Koriandersamen
Koriandersamen (Semen Coriandri). Der Samen von Coriandrum sativum L. wurde früher von Ärzten, und jetzt auch von Nichtärzten (weil sie in der Regel die älteren medizinischen Schriften studieren, die sie umsonst vom Großvater und Vater als Erbstück akquiriert haben), als magenstärkendes, Blähungen treibendes, den Schleim in den Lungen und Verdauungsorganen auflösendes Mittel hochgeschätzt. Außerdem besitzt dieses Küchengewürz etwas Beruhigendes, Betäubendes, Krampfstillendes und nähert sich, nach meinen Erfahrungen, den Narcoticis. Auch Tabernomontanus (l. c. I. p. 179) bemerkt, dass nach der Meinung der Alten der übermäßige Genuss des Korianders an Speisen die Menschen toll mache und sie des Verstandes beraube. Übrigens zählt er ihn zu den Mitteln, welche Schlaf befördern. Aus diesem Grunde und wegen seiner beruhigenden Wirkungen eignet er sich sehr gut bei dem chronischen Lungen- und Magenhusten hysterischer, blasser, spastischer Naturen, wo ich folgende Spezies sehr empfehlen kann:
Nr. 81. Nimm: offizinelle Brustspezies (Spezies ad infusum pectorale officinales), Melissenkraut, von jedem drei Lot, Süßholz- und Kalmuswurzel, von jedem anderthalb Lot, Koriandersamen, drei Quäntchen, und Sennesblätter ohne Stängel, ein halb Lot. — Dieser Tee wird in acht gleiche Teile geteilt und davon täglich eine Portion, mit vier Tassen kochendem Wasser infundiert, kalt getrunken.