17) Vanille
Die Vanille (Siliqua Vanilla). Die unreifen Samenkapseln dieser Schmarotzerpflanze sind ein beliebtes feines Küchengewürz, welches angenehm gewürzhaft, ungefähr wie Perubalsam riecht und vorzüglich zur Würzung des chinesischen Tees und der Schokolade (s. Kakaobohnen) verbraucht wird. Der tägliche Gebrauch der Vanille bringt alle Nachteile des oben gedachten Gewürzmissbrauchs herbei, aber als Arzneimittel ist dieselbe unschätzbar! Sie ist ein herrliches, flüchtig belebendes, nervenstärkendes Mittel, ein Stomachikum und unschädliches Aphrodisiakum, was besonders gegen Hysterie, selbst gegen Geistesstörungen: Blödsinn, Melancholie, Hypochondrie, zur Beförderung der zurückgehaltenen oder unterdrückten Regeln junger, schwacher, bleichsüchtiger Personen, gute Dienste leistet. Man gibt vom Vanillepulver zwei, vier bis acht Gran mit Zucker, bei schlimmen Geisteskrankheiten drei- bis viermal täglich ein halb bis ein Quäntchen. Die Vanilletinktur (Tinctura Vanillae) ist gleichfalls sehr wirksam. Dosis: 20—60 Tropfen. Zu dem nährenden Racahout des Arabes kommt auch Vanille (s. Arrow-root).