4) Meerrettich
Der Meerrettich (Radix Armoraciae s. Raphani rusticani) enthält eine beissende, flüchtige Schärfe, die er aber durchs Kochen verliert. Roh gerieben ist er ein gutes Gewürz für den Magen, daher er gewöhnlich zum gekochten Fleisch und Fischen gegessen wird. Er befördert die Ausdünstung und den Urin, daher er gegen den Skorbut und Wassersucht alter Leute dienlich ist (s. Arundo Calamagrostis und Birkensaft). Als ein vorzüglich heilsames, die Haut rötendes und daher von innen ableitendes Reizmittel, gibt der Meerrettich, gerieben und Messerrücken dick aufgelegt, den Senfteigen (Senfpflastern) nichts nach; und finden beide ihre vielfache Anwendung gegen rheumatische, nervöse und andere Übel, wo Hautreize anzuwenden sind (s. Brennzylinder).