Pastel

Pastel. (Malerei) In Pastel malen, (eigentlich sollte man sagen, mir Pastelfarbe malen) heißt mit trockenen in kleine Stäbe (Pastels) geformten kreidenartigen Farben malen. Diese Art zu malen hält das Mittel zwischen dem bloßen Zeichnen und dem eigentlichen Malen mit dem Pinsel. Die Pastelfarben, werden eben so, wie die Reiskohle geführt, aber wo man gebrochene Farben nötig hat, werden die Striche verschiedener Farben mit dem Finger in einander gerieben. In dem fertigen Gemälde ist nicht mehr zu sehen, dass die Farben bloß durch Striche aufgetragen worden. Überhaupt scheinen sie nur wie Staub auf dem Grunde, der meistenteils Papier ist, zu liegen. Indessen gibt es Pastelgemälde, die ohne den Glanz der Gemälde in Ölfarben und ohne die Feinigkeit der Miniaturgemälde, eben so schön als diese sind. Weil aber die Farben nur als Staub aufgestrichen sind, so müssen diese Gemälde hinter Glas gesetzt werden, weil sie sich sonst auswischen und auch um zu verhindern, dass die Farben nicht nach und nach abfallen.

 Ich habe nirgend gefunden, wer der erste Urheber dieser Art zu malen ist. Der berühmte La Tour hat darin den größten Ruhm erlangt und von dem bekannten Liautard, sonst auch le peintre Turc genannt, habe ich sehr schöne Portraite gesehen. La Tour und noch ein anderer Maler Lauriot haben diese Art dadurch verbessert, dass sie das Geheimnis erfunden, die Pastelfarben auf dem Gemälde so halten zu machen, dass sie sich nicht auswischen. Ihre Art zu verfahren ist so viel ich weiß, nicht bekannt.

 Bei der Kurfürstlichen Galerie in Dresden ist ein besonderes Kabinet von lauter Pastelgemälden davon der größte Teil von der berühmten Rosalba sind. In dieser Sammlung befindet sich auch das Portrait des berühmten Ant. Raph. Mengs in seiner Jugend von ihm selbst gemalt und hebt sich sehr merklich über alle dort befindliche Stücke heraus. Man glaubt einen Kopf vom großen Raphael zu sehen, indem man es ins Auge bekommt.

 Die Pastelle oder Farben, deren man sich in dieser Art bedient, werden auf folgende Weise gemacht. Man reibt die Farben trocken ab, macht sie danach mit Honigwasser, worin sehr wenig Gummi aufgelösst ist, an. Die Farben werden mit Bleiweis oder auch mit Kreide oder Talkgips versetzt, wodurch man die verschiedenen hellen Tinten erlangt. Diese angemachte Farben werden in runde Stäbchen geformt, mit denen die Arbeit des Mahlens verrichtet wird. Aber die beste Zubereitung der Pastelfarben ist doch ein Geheimnis. Hr. Stupan von Geburth ein Bassler, der sich in Lausanne aufhält, wird schon längstens für den besten Zubereiter dieser Farben gehalten.

 


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