Erstes Buch:
Die Massenseele
1. Kapitel: Allgemeine Kennzeichen der Massen — Das psychologische Gesetz von ihrer seelischen Einheit
Was kennzeichnet eine Masse vom psychologischen Gesichtspunkt — Eine zahlenmäßige Menge von Einzelnen bildet noch keine Masse — Besondere Eigentümlichkeiten der psychologischen Massen — Unveränderliche Richtung der Gedanken und Gefühle der einzelnen, die sie bilden, und Auslöschung ihrer Persönlichkeit — Die Masse wird stets vom Unbewußten beherrscht — Zurücktreten des Gehirnlebens und Vorherrschen des Rückenmarklebens — Verminderung des Verstandes und völlige Umwandlung der Gefühle — Die veränderten Gefühle können besser oder schlechter sein als die der einzelnen, aus denen die Menge besteht — Die Masse wird ebensoleicht heldenhaft wie verbrecherisch
2. Kapitel: Gefühle und Sittlichkeit der Massen
§ 1. Triebhaftigkeit, Beweglichkeit und Erregbarkeit der Massen — Die Masse ist der Spielball aller äußeren Reize, deren unaufhörliche Schwankungen sie widerspiegelt — Die Antriebe, denen sie gehorchen, sind so gebieterisch, dass der persönliche Vorteil zurücktritt — Bei den Massen ist nichts vorbedacht — Wirkungskraft der Rasse
§ 2. Beeinflußbarkeit und Leichtgläubigkeit der Massen — Ihre Empfänglichkeit für Beeinflußungen — Die in ihrem Gemüt hervorgerufenen Bilder werden für Wirklichkeit gehalten — Warum diese Bilder für alle einzelnen, aus denen eine Masse besteht, gleichartig sind — Angleichung der Gelehrten und des Einfältigen in einer Masse — Verschiedene Beispiele von Täuschungen, denen alle Mitglieder in einer Masse unterliegen — Unmöglichkeit, der Zeugenschaft der Massen irgendwelchen Glauben beizumessen — Die Einmütigkeit zahlreicher Zeugen ist einer der schlechtesten Beweise, den man zur Erhärtung einer Tatsache beibringen kann — Geringer Wert der Geschichtswerke
§ 3. Überschwang und Einseitigkeit der Massengefühle — Die Massen kennen weder Zweifel noch Ungewißheit und ergehen sich stets in Übertreibungen — Ihre Gefühle sind stets überschwenglich
§ 4. Unduldsamkeit, Herrschsucht und Konservatismus der Massen — Ursachen dieser Gefühle — Unterwürfigkeit der Massen vor einer starken Macht — Die augenblicklichen revolutionären Triebe der Massen hindern sie nicht, höchst rückständig zu sein — Sie sind instinktiv Feinde von Veränderung und Fortschritt
§ 5. Sittlichkeit der Massen — Die Sittlichkeit der Massen kann je nach den Einflüssen viel niedriger oder viel höher sein als die der einzelnen, die sie bilden — Erklärung und Beispiele — Die Massen werden selten durch den Eigennutz geleitet, der meist den einzigen Antrieb für den einzelnen bildet — Versittlichende Wirkung der Massen
3. Kapitel: Ideen, Urteile und Einbildungskraft der Massen
§ 1. Die Ideen der Massen — Grundlegende und nebensächliche Ideen — Wie entgegengesetzte Vorstellungen gleichzeitig bestehen können — Wandlungen, die die höheren Ideen durchmachen müssen, um für die Massen annehmbar zu werden — Die soziale Bedeutung der Vorstellungen ist unabhängig von dem Wahrheitsgehalt, den sie in sich tragen können.
§ 2. Die Urteile der Massen — Die Massen sind nicht durch Beweisgründe zu beeinflussen — Die Urteile der Massen sind stets sehr niedriger Art — Die Vorstellungen, die sie assoziieren, haben nur den Schein von Analogie und Folgerichtigkeit
§ 3. Die Einbildungskraft der Massen — Macht der Massenphantasie — Sie denken in Bildern, die ohne jegliche Verbindung aufeinander folgen — Die Massen nimmt besonders die wunderbare Seit der Dinge gefangen — Das Wunderbare und das Sagenhafte sind die wahren Träger der Kulturen — Die Volksphantasie war stets der Stützpunkt der Macht aller Staatsmänner — Auf welche Weise die Tatsachen auf die Einbildungskraft der Massen Eindruck machen können
4. Kapitel: Die religiösen Formen, die alle Überzeugungen der Masse annehmen
Wodurch das religiöse Gefühl gebildet wird — Es ist unabhängig von der Anbetung einer Gottheit — Seine Merkmale — Macht der Überzeugungen, die religiöse Formen angenommen haben — Verschiedene Beispiele — Die Volksgötter sind nie ganz verschwunden — Neue Formen ihrer Wiedergeburt — Religiöse Formen des Atheismus — Bedeutung dieser Begriffe in historischer Hinsicht — Die Reformation, die Bartholomäusnacht, die Schreckenstage und alle ähnlichen Ereignisse sind die Folgen der religiösen Gefühle der Massen und nicht des Willens einzelner Persönlichkeiten