1289. Tanne¹⁾. Fichte²⁾. Kiefer³⁾ (Föhre, Kienbaum)
Alle drei Wörter bezeichnen Bäume, die zur Familie der Nadelhölzer oder Zapfenbäume (coniferae) gehören. Die Tanne hat einzeln und abgesondert stehende Nadeln, bei der Kiefer stehen die Nadeln in Büscheln, es befinden sich entweder immer je zwei Nadeln in einer Scheide, wie bei der gemeinen Kiefer, pinus silvestris, und Krummholzkiefer, oder je fünf wie bei der Weymouthskiefer (zuerst beobachtet in den Besitzungen des Grafen Weymouth) und der Zirbelnußkiefer usw. Die Fichte ist nur eine Tannenart, die Rottanne. Im engeren Sinne versteht man unter Tanne jedoch nur die Weißtanne, die Edeltanne. Diese unterscheidet sich von der Fichte dadurch, daß sie flache, blattartige Nadeln hat, die an der Spitze ein wenig eingezackt sind, während die Nadeln der Fichte vierkantig und spitz sind. Ferner sind die Tannennadeln an der Oberseite glänzend dunkelgrün, an der Unterseite aber mit zwei weißen Längsstreifen versehen, was bei den Fichtennadeln nicht der Fall ist, bei denen sich ihrer vierkantigen Gestalt wegen überhaupt eine Ober- und Unterseite nicht unterscheiden läßt. Außerdem stehen die Zapfen der Tanne aufrecht; die der Fichte sind hängend. Der alte oberdeutsche Name für Kiefer ist Föhre (ahd. forha, mhd. vorhe). Kienbaum wird die Kiefer genannt, weil ihr von Harz getränktes Holz als Span oder Fackel zum Brennen dient; ein solcher Span heißt Kien (vgl. angelsächs. der cên, d. i. Kiefernholz, Fackel), Kienspan oder Kienfackel.