Noble Passionen
Noble Passionen verwendet Ayrenhoff 1769, offenbar ein vorhandenes Stichwort nutzend, zum Titel seines Lustspiels: Der Postzug oder die noblen Passionen. In diesem viel gespielten, sogar von Friedrich dem Großen sehr belobten Stück geißelt der Dichter vor allem die lächerliche Pferdeliebhaberei eines gräflichen Kavaliers. Als Variante wird auch die Wendung „galante Passionen“ gebraucht.
Seit dem 19. Jahrhundert wird das Stichwort immer beliebter und läßt sich zahlreich literarisch belegen. Vgl. Gombert in der ZfdW. 3, 322 und Festg., welcher Passion noble im Dict. de l’Ac. von 1835 notiert. Siehe auch Gutzkow 12, 18 (1842) und Joh. Scherr, Blücher 1, 227 (1862). Heutzutage wird der Ausdruck sowohl auf Sport- und Kunstliebhabereien wie auch auf Spiel- und Liebesleidenschaften angewandt.