Luigi Calamatta

Calamatta, Luigi, vorzüglicher Kupferstecher, Direktor der Kupferstecherschule zu Brüssel, Ritter der Ehrenlegion und des Leopoldordens, geb. 1802 zu Civita Vecchia, widmete sich unter der Leitung des römischen Malers Giangiacomo sehr früh der Zeichenkunst. Marchetti war als Kupferstecher sein erster Lehrer und unter Ricciani's Augen fertigte er die erste Platte. Im Jahr 1822 ging er nach Paris und schloss daselbst ein Freundschaftsbündnis mit Ingres, dessen erste Frucht das schöne Blatt: das Gelübde Ludwig XIII., nach Ingres, war, das sich den Raphael'schen Stichen von Müller keck zur Seite stellen darf. Während dieser Arbeit gab er die Maske Napoleons, nach dem Abguss des Dr. Automarchi, heraus, wozu er eine schöne symbolische Umgebung komponierte. Auch stach er viele Bildnisse, unter ändern das der Mad. du Devant (George Sand), Paganini's, des hannoverschen Ministers Martin, Herrn Duclos. Die meisten derselben sind nach Zeichnungen von Ingres mit der Roulette gestochen. Auch auf einer Reise nach Holland, 1831, stach er viele Bildnisse ausgezeichneter Personen. Von seinen Reisen nach Florenz, 1836, brachte er die kostbarsten Zeichnungen mit, darunter die Porträts von Raphael und Masaccio und Zeichnungen nach Perugino, Leonardo da Vinci u. a. Im Jahr 1837 erhielt er das Kreuz der Ehrenlegion, und in demselben Jahre noch die Professur an der k. Kupferstecherschule zu Brüssel, und 1840 den Leopoldsorden. Außer den schon genannten Kupferstichen nennen wir noch besonders: Joconde, nach Leonardo da Vinci (1837); Christus und der wankelmütige Petrus auf dem Meer, nach Cigoli; die Bildnisse des französischen Ministers Guizot, nach J. Delaroche; des Herzogs von Orleans und des Grafen Mole, beide nach Ingres; Francesca da Rimini, nach Scheffer; Bajazet und der Hirte, nach Dedreux und Dorcy; eine heil. Familie, nach Raphael, für das Kupferwerk der Galerie Pitti in Florenz. Im Jahr 1851 erschien von ihm eine Sammlung von Porträts berühmter Männer Belgiens in Kupferstichen. — Seine Gattin, Mad. Calamatta, ist gleichfalls Künstlerin. Sie hat ein vorzügliches Porträt ihres Vaters, des Archäologen Raoul-Rochette gemalt und fertigt anmutige Bilder, welche sich durch reine Zeichnung, Feinheit und Zartheit der Behandlung auszeichnen.


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