Callcott, Augustus Wall, ein ausgezeichneter englischer Landschaftsmaler, geb. um 1780 zu Kensington, gest. 1845 als Mitglied der königlichen Akademie der Künste zu London, nahm sich in seinen Studien und Bildern anfänglich Poussin, später aber mehr die Natur zum Vorbild, wodurch er sich der Darstellungsweise Cuyp's näherte. Er liebte vorzugsweise die Darstellung von Seeküsten Italiens, wusste aber eben so vortrefflich Strandpartien Hollands und der heimischen Themse wieder zu geben. Seine Bilder, die sehr geschätzt werden und sich meistens in den Kunstsammlungen des hohen englischen Adels befinden, zeichnen sich durch die Schönheit der Linien, klare Färbung, richtiges Verständnis der Plane, Harmonie der Haltung und eine in allen Teilen, lobenswerte Strenge und Ausführung, vor denen aller ändern englischen Landschaftsmaler aus. Sie haben meistens einen etwas grauen, doch leuchtenden, hellen Ton, sind von einer angenehmen Wirkung und, bei einer ganz einfachen, ungezwungenen Beleuchtung, doch voll Reiz. Zu seinen größern Bildern gehören: der Gardersee; Rom mit der Campagna; eine holländische Küste mit Fischerweibern; der Kanal von Brügge; die Themse mit ihren Schiffen und dem bewegten Leben darauf; die Wiese; der Hafen von Livorno; der Übergang über den Fluss; die Umgegend von Trient u. A. Der Wert dieser Bilder wird durch die trefflichen Staffagen, voll Geschmack in der Wahl und Anordnung und von feiner Zeichnung erhöht. Sie zeigen, dass Callcot sich auf die Figur sehr wohl verstand, ja er hat durch seinen: Raphael und Fornarina, halbe lebensgroße Figuren, und eine Venus mit dem Amor bewiesen, dass er auch ein tüchtiges Talent für das Genre und die Historie besaß. Viele seiner Bilder wurden gestochen.