Lagerbau und Waffen


Ihr Lager befestigen sie auf das sorgfältigste mit einem ziemlich tiefen und breiten Graben, die aufgeschaufelte Erde wird nach innen geworfen; zu dieser Arbeit bedienen sie sich aber keiner Taglöhner, sondern sie wird durchweg von ihren Soldaten verrichtet, und das ganze Heer ist dabei tätig, mit Ausnahme derjenigen, die vor der Umwallung in Wehr und Waffen lagern, um gegen plötzliche Überfälle auf Vorposten zu stehen.

Und da so viele Hände helfen und zusammenarbeiten, so wird ein großer Lagerraum mit Befestigungen umspannt, und das geht schneller von statten, als man es für möglich halten sollte.

Sie führen derbe Schutzwaffen, die gleichwohl in jeder Art leicht zu handhaben und zu tragen sind, so dass sie nicht einmal beim Schwimmen störend belästigen. Denn unter den Anfangsgründen der militärischen Erziehung sind sie auch an das Schwimmen in Waffen gewöhnt worden.

Als Geschosse in die Ferne führen sie Pfeile, welche sie mit großer Kraft und ausgezeichneter Treffsicherheit abschießen, und zwar nicht nur das Fußvolk, sondern auch die Reiterei; im Nahekampfe verwenden sie nicht nur Schwerter, sondern auch Äxte, die durch ihre scharfgeschliffene Schneide sowohl als durch ihr Gewicht tödtliche Wunden beibringen, sei's durch Hieb oder Stich.

Im Ersinnen von Kriegsmaschinen bekunden sie einen ganz bedeutenden Scharfsinn; sie halten jedoch die fertiggestellten so lange geheim, bis Gebrauch von ihnen gemacht wird, weil sie besorgen, das vorzeitige Verraten derselben nütze zu sonst nichts, als die Instrumente dem Gespött preiszugeben.

Bei der Anfertigung solcher Maschinen sehen sie vor allen Dingen darauf, dass sie leicht zu transportieren, zu wenden und zu schieben sind.


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