Ade mein Land Tirol
»Alpenglühen« heißt die Oper des Komponisten Hans Ritter, der Ännchen, des Reisleitners Töchterlein, heimführt. Der Film, der's uns mit allem drum und dran zusingt, zublökt und zukreischt, ist ein Tonfilm, kein Farbenfilm. Dennoch färben einmal die Schroffen da droben sich rot. Es ist aber gerade am hellen Mittag; Alpenglühen kann es nicht sein. Es ist das jüngst entdeckte Schamrot, das die Gipfel um Virgen, Amrach und Lienz überlief, als Gustav Ucicky mit seinem Gefolge vom Kurfürstendamm kam, um dem Bergvolk tonfilmisch beizubringen, bis die Schnaderhüpferln ihm hochsteigen. Sollte nun aber einer das Ganze bodenlos finden, so bekommt er doch bald den Boden zu spüren, auf dem dies neue Steiermark – vielmehr Vorarschberg – gegründet ist, nämlich den weit ins Publikum vorgeschobenen Hosenboden des Lettnerbauern, der einen »Po-Po-Pokal« zum Ehrentrunke erhebt. Im Lenz beginnt diese Handlung. Der Joe May ist gekommen, die Bäume schlagen aus. In ihren Wipfeln rauscht der Atem Benatzkys. Der Inn spiegelt, wie natürlich, in seinen klaren Wassern die Ufa. Im Hintergrunde erhebt sich der Hugenberg. Wer aber ist die mythische Gestalt, die sich ragend dagegen abhebt? Das ist der wetterfeste Schirmherr dieser Gegend: Andreas Patzenhofer, Filmtirols treuester Sohn. Zum »Unsterblichen Lump« im Frankfurter Ufa Palast.