Herz
Herz. Das „gute oder böse Herz“ ist „die aus dem natürlichen Hange entspringende Fähigkeit oder Unfähigkeit der Willkür, das moralische Gesetz in seine Maxime aufzunehmen oder nicht“. Es gibt drei Stufen desselben: die Gebrechlichkeit, Unlauterkeit und Bösartigkeit der menschlichen Natur, Rel. 1. St. II (IV 29); vgl. Böse. Das Temperament der Tugend (s. d.) ist ein „fröhliches Herz“. „Der Mensch hat ein gut Gemüt, bedeutet: er ist nicht störrisch, sondern nachgebend; er wird zwar aufgebracht, aber leicht besänftigt und hegt keinen Groll (ist negativ gut). — Dagegen, um von ihm sagen zu können: ’Er hat ein gut Herz’, ob dieses zwar auch zur Sinnesart gehört, will schon mehr sagen. Es ist ein Antrieb zum Praktisch-Guten, wenn es gleich nicht nach Grundsätzen verübt wird“, Anthr. 2. T. A. I (IV 227). Vgl. Naturell, Gesinnung, Gott (als „Herzenskündiger“), Reich der Tugend, Christentum.