Genosse
Genosse wird seit den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts ein spezifischer Ausdruck des sozialdemokratischen Gleichheitsgefühls, der freilich von den gegnerischen Parteien mannigfach bespöttelt wurde. So erwähnt Mehring (1879) S. 197 „Mittel, durch die im Zukunftsstaat jeder „Genosse“ zur Ordnung gerufen werden soll“. Die Grenzb. 1891, 1. Viertelj. S. 50 bemerken: „Die Schlagworte, die durch die sozialdemokratischen Führer von der Tribüne des Reichstages aus den „Genossen“ zugerufen wurden, üben die Wirkung eines Sauerteiges aus, der die Massen in Gährung bringt.“ Seit den neunziger Jahren ist dann das Stichwort ganz gang und gäbe, und auch die Genossin spielt nun eine Rolle. Vergl. Soz. Monatsh. 3, 376 ff. „Genossin Luxemburg“ usw.