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Verreißen

Verreißen war das Schmähwort parteiischer und böswilliger Kritik, wodurch die neue ausstrebende Dichtergeneration in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts ihre Pressegegner zu treffen suchte. Besonders Karl Bleibtreu liebt das Scheltwort. So erwähnt er in Der Gesellschaft 1, 463 (1885) einen der berüchtigtsten „Verreißer“ der Berliner Kritikasterie und stellt S. 468 bezeichnend das Totschweigen, „Verreißen“ und Lobhudeln zusammen. Auch in der Vorrede zur Revolution der Literatur“ (1886) verwendet der gleiche Verfasser das Schlagwort. Vgl. ferner Bierbaum, Stilpe (1897) S. 306.