Chares, von Lindos, ein Schüler des Lysippos, der im Anfang des dritten Jahrhunderts v. Chr. Geb. blühte und angeblich nach einer Arbeit von 12 Jahren und mit einem Aufwand von 300 Talenten, den größten unter den hundert Sonnenkolossen zu Rhodos, das über 100 Fuß hohe eherne Kolossalbild des Sonnengottes fertigte, welches sich, ein Wunder der Welt, am Hafen der Stadt Rhodos erhob, aber schon 56 (oder 66) Jahre nach seiner Aufstellung durch ein Erdbeben umgestürzt wurde. Als eine weitere Arbeit des Chares bezeichnet Plinius einen kolossalen Kopf aus Erz, welchen der Konsul P. Lentulus auf dem Kapitol geweiht hatte. Die kunsthistorische Bedeutung des Chares besteht darin, dass er die sikyonische Kunst nach Rhodos verpflanzt, wo sich dieselbe in der nächst folgenden Zeit zu einer neuen selbstständigen Blüte entwickelte. Gleich wie bei Lysippos zeigt sich im seinen Werken das Bestreben, den Wert des Kunstwerks in die Massenhaftigkeit zu setzen.