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Den Abiturienten

Wohl ehedem, da trank des Weines
Auch ich mein Teil, und zwar kein kleines.
Nun aber muß ich mich bequemen,
Das Ding mehr objektiv zu nehmen
Und, still verborgen hinterm Zaun,
Wenn andre trinken, zuzuschaun.
Und wahrlich. Wenn man fünfundfunfzig,
Dann ist es Zeit, daß die Vernunft sich
Vernehmen läßt und weise spricht:
„Hör, Alter! Das bekömmt dir nicht!“
Auch spürt man, daß man gar nicht mehr
So liebenswürdig wie vorher. —

Da ich denn also fürderhin
Zur Zierde nicht zu brauchen bin
Und wäre nur wie dürres Reisig
Im frischen Kranz der fünfunddreißig,
Und weil mein Saitenspiel schon staubig,
So seh’ ich, fühl’ ich, denk’ ich, glaub’ ich,
Es ist für mich das weitaus Beste,
Ich bleib’ von diesem Jubelfeste,
Von Faß und Spaß und Glas und Naß
Zu Haus mit meinem Brummelbaß!