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Fiktion

Fiktion. Die Ideen (s. d.) der Vernunft sind „heuristische Fiktionen“, d. h. sie sind bloß „problematisch gedacht“, um „regulative Prinzipien des systematischen Verstandesgebrauchs im Felde der Erfahrung“ zu gründen; davon abgesehen, sind sie für uns „bloße Gedankendinge“ und von Annahmen oder Hypothesen (s. d.) zu unterscheiden, KrV tr. Meth. 1. H. 3. Abs. (I 642—Rc 791). So ist z. B. das Weltsystem, als absolutes Ganze vorgestellt, zwar kein Unding (nonsens), aber nur ein „Gedankending“ (ens rationis), Altpreuß. Mth. XIX 475. Der Begriff eines organischen Körpers ist eine „bloße Idee“, eine Fiktion, ibid. XX 96. Wir müssen uns aber praktisch so verhalten, „als ob“ Gott (s. d.), Freiheit (s. d.), Unsterblichkeit (s. d.) usw. objektive Realitäten wären. Vgl. Als ob, Eid.

Die Metaphysik im Sinne der Transzendentalphilosophie ist „keiner Erfahrungswissenschaft hinderlich durch intellektuale fictiones“, N 4464. Vgl. Vorles. üb. die Metaphys., S. 41 f. („entia ficta imaginaria“). 141 ff., („facultas fingendi“).