Friede, philosophischer
Friede, philosophischer. Der „ewige Friede in der Philosophie“ wird in Aussicht gestellt durch die kritische Philosophie (s. Kritizismus), welche dartut, daß über das Übersinnliche sich theoretisch weder pro noch contra etwas ausmachen läßt, zugleich aber, daß die Ideen (s. d.) der Vernunft eine „moralisch-praktische Realität“ haben, nämlich „uns so zu verhalten, als ob ihre Gegenstände (Gott und Unsterblichkeit) ... gegeben wären“. „Diese Philosophie, welche ein immer (gegen die, welche verkehrterweise Erscheinungen mit Sachen an sich selbst verwechseln) bewaffneter, eben dadurch auch die Vernunft unaufhörlich begleitender Zustand ist, eröffnet die Aussicht zu einem ewigen Frieden unter den Philosophen, durch die Ohnmacht der theoretischen Beweise des Gegenteils einerseits und durch die Stärke der praktischen Gründe der Annehmung ihrer Prinzipien andererseits“, Fried, i. d. Ph. 1. Abs. A (V 4, 33).