Heldenkönig
Heldenkönig, ein beliebtes, aber auch scharf angefochtenes Beiwort für König Friedrich Wilhelm III., ist von seinem Sohn Friedrich Wilhelm IV. geprägt worden. Gombert ZfdW. 7, 146 weist es nach aus einem königlichen Schreiben an das Staatsministerium vom 12. Juni 1840: „Der Heldenkönig aus unserer Zeit ist geschieden und zu seiner Ruhe .. eingegangen.“ Im gleichen Jahre redet auch eine Breslauer Flugschrift „Antwort eines Christen“ S. 5 vom „Tod unseres Heldenkönigs, wie ihn so schön und treffend der erhabene Sohn und Nachfolger nennt“. Andere Zeugnisse aus den folgenden Jahrzehnten bei Gombert, Festgabe.
Dagegen kann sich namentlich Scherr, Blücher 3, 29 ff. (1863) nicht genugtun an satirischen Ausfällen gegen dieses Epitheton: „Es wurde, wie Jedermann wissen könnte, in der hofhistoriographischen Falzmünzstätte eine Friedrich-Wilhelms-Legende geprägt, welche von dem „Heldenkönig", von „Der König rief und Alle, Alle kamen“ — und von dergleichen schönen Dingen mehr untertanentrommelfellrührend und herzbeweglich zu singen und zu sagen weiß“ usw.
Später wurde das rühmende Beiwort mit größerem Recht auf König Wilhelm I. übertragen, bis ihm dann seit 1871 die parallele Bildung Heldenkaiser den Platz streitig zu machen begann.