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Hinterwäldler

Hinterwäldler kommt seit dem vierten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts lebhaft in Aufnahme und zwar nicht nur als entsprechende Verdeutschung des engl.-amerikanischen backwoods-man, sondern auch in freierer Anwendung zur Bezeichnung eines durch urwüchsige Derbheit oder primitive Lebensführung auffallenden Menschen. Vergl. Sanders 3, 1464 c, der den Ausdruck zuerst bei Sealsfield (1833), daraus auch bei Gerstäcker, bei Scherr usw. belegt, sowie DWb. Auch Goltz, Typen der Gesellschaft 1, 14 (1860) spöttelt über „die transatlantischen Lederstrümpfe, die Hinterwäldler, die Pioniere des nordamerikanischen Westens und ihre Naturphilosophie“.

Wie Gombert ZfdW. 7, 146 zeigt, war das Wort im Jahre 1819 offenbar noch unbekannt. Wenigstens wird die Erwähnung eines amerikanischen backwood-man im Stuttgarter Morgenblatt eigens durch die Fußnote glossiert: „Backwood (Hinterwald) ist der übliche Ausdruck für die neuen Ansiedlungen jenseits der Alleghanygebirge.“ Vergl. auch den daran anklingenden, aber ganz anders zu deutenden Ausdruck Nietzsches 6, 41 ff. „Von den Hinterweltlern“.