Girolamo da Carpi

Carpi, Girolamo da, geb. 1501, ein Maler aus Ferrara, dessen eigentlicher Familienname Girolamo Bianchi gewesen sein soll, ging in die Schule des Benvenuto Garofalo, begab sich, aber später nach Bologna, wo er vielfach beschäftigt wurde und einen großen Ruf erlangte, bis er dort ein Bild von Correggio kennen lernte, dessen Schönheit ihn so entzückte, dass er nicht nur alsbald eine Kopie davon anfertigte, sondern auch sogleich nach Modena und Parma eilte, um die dortigen Gemälde des großen Meisters gründlich zu studieren und zu kopieren, was er auch mit so vielem Fleiß und so vielem Glück tat, dass wohl manche scheinbare Wiederholungen jener Bilder Kopien von seiner Hand sein mögen. Nach Bologna zurückgekehrt, malte er dort mehrere Bilder, von denen unter Anderem eine Vermählung der h. Katharina in der Salvatorkirche, die h. drei Könige in S. Martino noch heute daselbst zu sehen sind. Nach dem Tode seines Vaters ließ er sich in Ferrara nieder, führte daselbst in Öl und Fresko verschiedene Bilder für Kirchen aus und malte auch teils allein, teils in Gemeinschaft mit seinem früheren Lehrer einige Häuser-Fassaden. Später widmete er sich auch hin und wieder der Baukunst. Er fertigte dem Kardinal Hippolyt von Ferrara für seinen Garten auf dem Monte Cavallo zu Rom die reichen Holzverzierungen, war auch eine Zeitlang im Dienste des Papstes Julius III. als Aufseher über die Bauten im Belvedere tätig, und stellte, nachdem er dieses Amt bald wieder aufgegeben, zu Ferrara den abgebrannten Teil des Kastells wieder her. Er starb 1556, nach anderen erst 1569.


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