Barbacelli, Bernardino, auch Poccetti, oder Bernardino delle grottesche genannt, geb. 1542 zu Florenz, gest. 1612, war der Sohn armer Eltern und wurde von Michele di Ridolfo del Ghirlandajo, der zufällig das Talent des Knaben entdeckte, auferzogen und für die Kunst gebildet, in der er binnen kurzer Zeit so bedeutende Fortschritte machte, dass er, nachdem er in Rom seine Studien nach den alten Meistern vollendet, und nach Florenz zurückgekehrt war, bald zu den ersten aller damaligen Groteskenmaler gezählt wurde. Unter der außerordentlichsten Menge von Wandgemälden, die er in Florenz ausführte und die sich durch die anmutige Erfindung, das sanfte und reizende Kolorit, und durch eine Technik auszeichnen, welche historische Kompositionen, gleichwie Landschaften, Früchte und Blumen mit derselben Sicherheit und Leichtigkeit behandelte, dürften namentlich anzuführen sein: Fresken aus dem Leben des heil. Domenikus und des heil. Antonius, jene im Kloster von S. Maria Novella, diese im Kloster von S. Marco, Szenen aus dem Leben der Gründer des Servitenklosters in S. Annunziata u.s.w.; auch schmückte er eine Galerie im Palazzo Pitti mit Darstellungen aus dem Leben des Grossherzogs Cosimo I.
Literatur. Museo Fiorentino, woselbst auch sein Porträt im Stich zu finden ist.