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Bimetallismus

Bimetallismus ist ein von dem italienischen Nationalökonomen Enrico Cernuschi 1876 geprägtes Schlagwort für das Münzsystem der Doppelwährung, bei der Gold und Silber als gleichberechtigte und in einem bestimmten Wertverhältnis zueinander stehende Kurantmünzen zugelassen sind. Der Ausdruck wurde durch lebhafte Agitation rasch von Paris aus in andere Länder getragen und fand viel Anklang. Von Cernuschis Schriften sei nur genannt: Mr. Michael Chevalier et le bimétallisme (1876) und aus demselben Jahre: La monnaie bimétallique, ins Deutsche übersetzt unter dem Titel: Bimetallische Münze (Berlin 1876).

Bamberger 4, 406 (1877) bemerkt über ein volkswirtschaftliches Werk von Ed. Süß: „Fürs erste empfiehlt auch er jenen Menschheitsbund der Doppelwährung, welcher wieder mehr von sich reden gemacht hat, seitdem zahllose Broschüren aus dem schönsten Velin in allen lebenden Sprachen zu Paris gedruckt, den hübschen neuen Namen „Bimetallismus“ für die alte Sache verbreiten.“ Er setzt dem Stichwort aber seinerseits 4, 433 ff. das entsprechend gebildete vom Monometallismus (des Goldes) entgegen. Vgl. auch 5, 387 ff.