Salmiak, gereinigter
Salmiak, gereinigter, Ammonium muriaticum s. Sal Ammoniacum depuratum. Dieses gelinde reizende und resolvierende Salz wirkt vortrefflich auf die Schleimhäute der Atem-, Verdauungs- und Harnorgane, auf Leber, Milz, und alle anderen Baucheingeweide; es beseitigt Stockungen, nimmt den zähen, festsitzenden Lungen- und Darmschleim weg, und wirkt auf den Schweiß und Harn. — Mit großem Nutzen gibt man es am Ende katarrhalischer und rheumatischer Fieber, um die Krisen durch den Urin und durch die Haut zu begünstigen. Auch im Gallen- und Schleimfieber ist es ein Hauptmittel, so wie bei Nieren- und Blasenverschleimung, bei Verhärtung der Vorsteherdrüse. Man gibt den Salmiak am besten in Auflösung, drei- bis sechsmal täglich 10—15 Gran, mit Lakritzsaft, z. B.
Nr. 114. Nimm: gereinigten Salmiak, sechs Quäntchen, Lakritzsaft, ein Lot, Fliedertee, 16 Lot, Mannasirup oder Honig, zwei Lot. Dosis: Alle drei Stunden zwei Esslöffel voll. Bei Verhärtung der Vorsteherdrüse gibt man sechs und mehrere Wochen lang täglich auf dreimal ein bis drei Quäntchen Salmiak, mit Süßholzsaft und Wasser. — Äußerlich ist derselbe ein schönes Mittel gegen frische Quetschungen, Verstauchungen und Kopfgeschwulst der Neugebornen. Man nimmt zwei Lot Salmiak, ein Pfund Wasser und ein halbes Pfund Essig, welche Mischung man kalt mit Kompressen überschlägt. Die kalten Schmuckerschen Fomentationen leisten in denselben Fällen auch gute Dienste (s. Bähungen).