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Stinkasant

Stinkasant, Asant, Teufelsdreck, Asa foetida (von Ferula Asa foetida L.). Dieses kräftige krampfstillende, beruhigende, Unterleibsstockungen lösende, die Krämpfe in der Brust und Gebärmutter, im Magen und Gedärm am schnellsten beschwichtigende Mittel, ist weder dem gebildeten Nichtarzt, noch dem Volk unbekannt. Garcia ab Horto, vor 200 Jahren portugiesischer Arzt in Indien, sagt (a. a. O. S. 17), dass in ganz Indien kein Medikament in kranken Zuständen und kein Gewürz an die Speisen häufiger in Anwendung komme, als der mit dem Laserpitium identische Asant. Er erzählt, dass man das Mittel in Indien als solches gegen Zahnschmerz (in den hohlen Zahn gesteckt), so wie gegen Impotenz hochschätze. „Magni apud Indos est praetii, quod eo plurimum utantur etiam in venere proritanda.“ Dass wir auf dem Kontinent, eben so gut, wie die Engländer, Teufelsdreck zur pikanten Würze der Saucen an Hammelbraten etc. nehmen, ist allen Feinschmeckern bekannt.

Ungemein groß ist aber der medizinische Gebrauch des Asants auch noch in unseren Tagen. Hysterische und Hypochonder tragen das Mittel nicht selten in einer Schachtel mit sich herum, und drehen sich bei den Anfällen von Angst, Flatulenz etc. Pillen davon, die sie zu drei und mehreren Stücken verschlucken. Manche andere ziehen die Tinktur (Tinctura Asae foetidae), zu 30 Tropfen in Wasser genommen, vor. Gegen nervösen Magenkrampf, Intestinalwürmer, Keuchhusten im 2. Stadium, gegen Stockungen in Leber und Milz, so wie gegen unterdrückte Menstruation blasser, hagerer, spastischer Frauenzimmer ist der mehrwöchentliche Gebrauch des Asants, dreimal täglich 6, 10—30 Gran in Pillen, unschätzbar. Mögen Kinder und Personen von zartem Geruch- und Geschmacksinn das Mittel nicht einnehmen, so wirkt es auch sehr gut in Klystieren. Man löst 25—30 Gran in einem halben Maß Kuhmilch, zu einem Klistiere für Erwachsene auf; Kinder haben an der Hälfte genug. Eine mit der Klistierspritze sehr vertraute hiesige Krankenwärterin gab im Jahre 1840 ihren drei an Keuchhusten leidenden Kindern täglich zwei solcher Klistiere und in zehn Tagen war jede Spur von Keuchhusten verschwunden. Selbst gegen Askariden sind solche Klistiere sehr nützlich. Auch zum krampfstillenden Klistier ist der Asant unentbehrlich (s. Klistier, Seite 316). Äußerlich ist der Teufelsdreck noch ein zerteilendes Mittel (s. Emplastrum foetidum seu resolvens Schmuckeri).