11) Übelkeit
Manche Personen, welche sich noch nicht an das Wassertrinken, sei es zum Schutz- oder Heilmittel, gewöhnt haben, bekommen ein Gefühl von Spannung und Druck in der Magengegend, Übelkeiten oder Durchfall, wenn sie Tagsüber drei, vier und mehrere Maß kaltes Wasser trinken. (Bei Prießnitz sind täglich sechs Schoppen das Minimum.) „Sie dürfen aber, wegen solcher Inkommoditäten“ — sagt mit Recht Kurtis (a. a. O. S. 119) — „unbesorgt sein, und nicht nur mit Trinken fortfahren, sondern sie müssen es sogar verstärken, bis förmliches Erbrechen erfolgt; in wenigen Tagen nehmen diese Zustände völlig ab, und sie werden mit Wohlbefinden belohnt; denn jene Übelkeiten entstehen nur durch den im Magen vorhanden gewesenen Unrat (Auch der ungewohnte Eindruck des Wassers und der Kälte auf die Magennerven und die Ansammlung von Blähungen im Magen, welche nicht schnell genug dem Wasser nach unten weichen können, ist häufig die einzige Ursache jener Zufälle. Most.), welchen das Wasser aufgelöst hat, und so wie er durch dasselbe auch entfernt, somit der Magen gereinigt ist, tritt das Wohlbefinden ein. Ein Erbrechen in Folge des Wassertrinkens hat sehr wenig Unangenehmes; der Magen wird dadurch bei weitem nicht so geschwächt, und wenn man ihn auch einige Stunden danach ruhen lassen muss, so stellt sich doch Wohlsein und Appetit gleich wieder ein."