Dorische Tonart. (Musik) War in der griechischen Musik die tiefste und ernsthafteste Tonart, die ihren Namen von den Doriern einem der Hauptstämme der Griechen bekommen hat. Die Gesänge in dieser Tonart müssen sich durch etwas Gesetztes und pathetisches ausgezeichnet haben, wodurch sie nach dem Urteil des Plato einen vorteilhaften Einfluss auf die Sitten und die Gemütsart der Menschen bekamen. In der alten Kirchenmusik, die jetzt noch in den ehemals verfertigten Chorälen beibehalten wird, ist die dorische Tonart die, welche den Ton D zum Grund und seine Ausdehnung von D bis d hat. Da aber die wenigsten Orgeln gegenwärtig nach dem ehemaligen diatonischen System gestimmt sind, in welchem die ganzen Töne alle gleich in dem Verhältnis 8/9 und die beiden halben Töne in dem Verhältnis 243/256 waren1, so haben wir auch in den aus D gesetzten Chorälen die wirkliche dorische Tonart nicht mehr.
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1 S. System.