I. [Die Doppelrolle des Intellekts wie des Geldes; ihrem Inhalte nach überpersönlich, ihrer Funktion nach individualistisch und egoistisch; Beziehung zu dem Rationalismus des Rechtes und der Logik]
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Als Erfolg von alledem wird das Geld, das seinem immanenten Wesen und seinen begrifflichen Bestimmungen nach ein absolut demokratisches, nivelliertes, jede individuelle Sonderbeziehung ausschließendes Gebilde ist, gerade von den auf allgemeine Gleichheit ausgehenden Bestrebungen aufs entschiedenste verworfen - die gleiche Konsequenz aus den gleichen Voraussetzungen, wie wir sie der Intellektualität gegenüber beobachten konnten. Die Allgemeinheit im logisch-inhaltlichen Sinne und die im sozial- praktischen Sinne fallen in diesen beiden Provinzen auseinander. In anderem gehen sie oft genug zusammen: so hat man es als das Wesen der Kunst - gleichviel, ob erschöpfend oder nicht - bezeichnet, daß ihr In halt die typisch-allgemeinen Züge der Erscheinungen darstelle, damit aber auch an die typischen Seelenregungen der Gattung in uns appelliere, ihren prinzipiellen Anspruch auf allgemeine subjektiv Anerkennung auf die Ausschaltung alles Zufällig-Individuellen in ihrem Objekte gründe. So erheben sich die Gebilde der Religion ihrem Begriff nach über alle Besonderheit irdischer Gestaltung zum Absolut- Allgemeinen und gewinnen eben dadurch die Beziehung zu dem Allgemeinsten und alle Individuen Verbindenden in der Menschenwelt; sie erlösen uns von dem bloß Individuellen in uns, indem sie dieses durch die All-Einheit ihres Inhalts auf die fundamentalen, als die gemeinsamen Wurzeln alles Menschlichen empfundenen Züge zurückführen. Ebenso verhält sich die Moral im Sinne Kants. Die Handlungsweise, welche eine logische Verallgemeinerung verträgt, ohne mit sich selbst in Widerspruch zu geraten, sei zugleich sittliches, für jeden Menschen ohne Ansehn der Person gültiges Gebot, das Kriterium: daß man sich die praktische Maxime als Naturgesetz denken könne, also ihre begriffliche, objektive Allgemeinheit, entscheidet über die Allgemeinheit für alle Subjekte, die sie als moralische Forderung besitzt. Im Gegensatz zu diesen Gebilden scheint das moderne Leben an anderen gerade eine Spannung zwischen der sachlich - inhaltlichen und der praktisch-personalen Allgemeinheit aufwachsen zu lassen. Gewisse Elemente gewinnen immer größere Allgemeinheit ihres Inhalts, ihre Bedeutung wird über immer mehr Einzelheiten und Beziehungen mächtig, ihr Begriff schließt, unmittelbar oder mittelbar, einen immer größeren Teil der Wirklichkeit ein; so das Recht, die Prozesse und Ergebnisse der Intellektualität, das Geld. Hand in Hand damit geht aber die Zuspitzung derselben zu subjektiv differenzierten Lebensgestaltungen, die Ausnutzung ihrer ausgreifenden, allen Interessenstoff ergreifenden Bedeutung für die Praxis des Egoismus, die erschöpfende Entwicklung personaler Unterschiede an diesem nivellierten, allgemein zugängigen und gültigen, und deshalb jedem Sonderwillen gegenüber widerstandslosen Material. Die Wirrnis und das Gefühl geheimen Selbstwiderspruches, das den Stil der Gegenwart an so vielen Punkten charakterisiert, wird zum Teil auf dieser Unausgeglichenheit und Gegenbewegung beruhen, die zwischen dem Sachgehalt, der objektiven Bedeutung jener Gebiete und ihrer personalen Verwendung und. Ausgestaltung in Hinsicht auf Allgemeinheit und Gleichheit besteht. -
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