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Epigonen

Epigonen wurde durch Immermanns Romantitel „Die Epigonen“ (1836) zum herben Schlagwort für mangelnde neuschöpferische Fähigkeiten aus den Gebieten der Literatur, Kunst und Politik umgeprägt. Vergl. Meyer S. 47 f. Immermann selbst erläutert 5, 123 den Ausdruck: „Wir sind, um in einem Worte das ganze Elend auszusprechen, Epigonen und tragen an der Last, die jeder Erb- und Nachgeborenschaft anzukleben pflegt. Die große Bewegung im Reiche des Geistes, welche unsre Väter von ihren Hütten und Hüttchen aus unternahmen, hat uns eine Menge von Schätzen zugeführt, welche nun an allen Markttischen ausliegen.“

Allerdings fehlt es auch nicht an Proteststimmen gegen solche niederdrückende Bezeichnung, die auf ganzen Perioden lastete. Vergl. z. B. Scheffel, Trompeter von Säkk. (1854) S. 41:

„Traurig Loos der Epigonen!
Müssen sitzen, müssen schwitzen,
Hin und her die Fäden zerren
Eines wüst verschlung’nen Knäuels,
Gibt’s kein Schwert und andre Lösung?“ —

Dann besonders Auerbach 19, 201 f. (1857): „Das aberwitzigste aller Worte ist das vom Epigonentum. Alle Menschen sind Epigonen, keine Periode der Geschichte, und sei sie noch so glanzvoll, ist die Erfüllung der höchsten und letzten Kraft.“ Siehe auch Sanders, Fremdw. 1, 334.