Geschäftsgeist und volkstümliche Bestrebungen


Genosse. »Der Redner wendet sich dann gegen die ›Scheelsucht und den niedrigen Geschäftsgeist‹, die den künstlerischen Bestrebungen der Freien Volksbühne Steine in den Weg zu legen beflissen sind. Diese Worte — die offenbar dem Direktor des Deutschen Volkstheaters, Herrn Weisse, galten — fanden stürmische Zustimmung.« Herr Weisse, der gewiß nicht sympathische Direktor des Deutschen Volkstheaters, hat dem Regisseur Vallentin die Mitwirkung an dem Unternehmen, durch das sich Herr Großmann zu einem nützlichen Mitglied der bürgerlichen Gesellschaft der Sozialdemokratie entwickeln will, untersagt. Mit Recht. Herr Vallentin, Regisseur des Deutschen Volkstheaters, sollte nämlich die Vorstellungen der Freien Volksbühne inszenieren, die Herr Jarno später in das Repertoire des Josefstädter Theaters aufnimmt. Herr Jarno ist also ein Förderer volkstümlicher Bestrebungen, und Herr Weisse ist ein Geschäftsmann. Herr Großmann aber ist der unabhängige Theaterkritiker der ›Arbeiterzeitung‹, der seine Gunst von dem Maße der Gunst abhängig macht, die ein Theaterdirektor seinen und des Herrn Jarno volkstümlichen Bestrebungen zuwendet.

 

 

Nr. 214-215, VIII. Jahr

22. Dezember 1906.


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