Eine Organisation der Prostituierten


Sozialpolitiker. Ein Leser, der den letzten Satz der Nummer 212 der ›Fackel‹ noch nicht gelesen hatte, hat die folgende vernünftige Zuschrift an mich gerichtet: »Ich gestatte mir die Anfrage, ob es nicht zweckdienlicher wäre, wenn in der Sache der Prostitution an Stelle der vielen Entrüstungsversammlungen, die doch lediglich zur Befriedigung der Neugierde und frauenrechtlerischen Geilheit dienen, die Prostituierten selbst zur Besprechung der sie in erster Linie betreffenden Fragen eingeladen würden. Hiebei könnten diese unter Hinweis auf das bürgerliche Gesetz entsprechend aufgeklärt werden; auch könnten eine berufsgenossenschaftliche Organisation der Prostituierten und die Frage der Stellenvermittlung, sowie sonstige soziale Fragen, für die heute der Boden schon vielfach vorbereitet ist, behandelt werden.«

 

 

Nr. 214-215, VIII. Jahr

22. Dezember 1906.


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